Die Vereinschronik des ASV Ludwigshafen 2
  Auflösung durch Hitler-Regime
   
Nach 1933 wechselte ein großer Teil der Sportler zu anderen Vereinen, da alle freien Vereine, darunter die Athleten- Sport- Vereinigung, vom Hitler Regime aufgelöst wurden.

Im März 1933 wurde die Athletenhalle samt Inventar von der SA beschlagnahmt und der Verein wurde enteignet und aufgelöst.
Natürlich wurde dort auch vieles vernichtet womit man die Chronik
hätte weiter ausbauen können.

Bis zur Auflösung führten folgende Vorstände den Verein: Peter Langknecht (1892 - 1918) Josef Zobel (1918-1921), Ludwig Günsel (1921/1922), Karl Eil (1922 - 1924) und bis zur Auflösung 1933 Paul Braun.
Nach der Auflösung übernahm nach langen Verhandlungen der Eisenbahner-Sportverein die gesamten Anlagen.

Später schlossen sich die Sportler Michael und Hugo Abel, Franz und Roland Wittmann, Kurt Gnirs und Hermann Zubrod dem Stemm und Ring-Club an. Sie bildeten dort die Ringerstaffel und besaßen mit Georg Gehring einen hervorragender Sportler in ihren Reihen. Im Verein war er das Vorbild der Jugend, als Trainer stellte er seinen Mann. So hatte er sich nicht nur beim Ringen beteiligt, sondern betrieb auch noch Gewichtheben und stand in der "Heber" - Staffel im Schwergewicht.


Georg Gehring, Schwergewicht
7 x Deutscher Meister
Europameister 1926 und 1929
Olympiasieger 1928 und 1932
Olympiateilnehmer 1936
1934 wurde Georg Gehring von Reichspräsident
Paul von Hindenburg für seine Leistungen
mit dem "Adlerschild" des
Deutschen Reiches ausgezeichnet.
 
  Die legendäre Siegfriedstaffel
 
Zuvor spalteten sich am 11.Juli 1931 einige Funktionäre und Sportler vom Stemm- und Ring-Club ab und gründeten den Sportverein "Siegfried", der dann 1933 das Sportheim für seine Ringveranstaltungen zur Verfügung gestellt bekam.

Daraus entstand die legendäre Siegfriedstaffel die 1937,38,
1940 und 1941 die Deutsche Meisterschaft im Mannschaftsringen
gewann. Zudem wurde noch einmal die
Vizemeisterschaft errungen.
1942 gewann die "Siegfriedstaffel" dazu sämtliche Endrundenkämpfe - aber zu einem Finale kam es in diesem Jahr wegen der Bombenangriffe nicht mehr.
Der Ringerverband machte zwar "am grünen Tisch" den Ludwigshafener Titelverteidiger wieder zum deutschen Meister - aber dieser Titel wird heute nirgendwo "offiziell" geführt. Sonst wäre die "Siegfriedstaffel" sogar fünfmal deutscher Meister...

Es war keinesfalls eine leichte Aufgabe Deutscher Meister zu werden. Die damals stärksten Gegner waren Schifferstadt, Friesenheim, Eiche Sandhofen und Oppau.

Die Mannschaft der ersten Deutschen Meisterschaft hatte
folgende Besetzung: Paul Impertro, Fritz Babelotzky, Karl Stahl, Fritz Pfirrmann, Willi Kreimes, August Weyland, Geoerg Gehring, Thomas Stahl, Phillip Meixner und
Fritz Groß
.


Ludwigshafen beim Städtekampf gegen Mannheim

Bei den weiteren Deutschen Meisterschaften kamen Karl Ehret, Otto Freund, Fritz Schäfer, Karl und Oskar Vondung, Bruno Henze, Jean Kreuz, Cavalar und Hermann Sturm zum Einsatz.
Die Siegfriedstaffel stellte außer Georg Gehring und Fritz Schäfer auf allen Sportfesten die Elite, die auch die meisten Siege einfuhr. Dazu gehörten unter anderem auch Karl Vondung, Otto Freund, Karl Ehret und August Weyland.


Fritz Schäfer, Welter- und Mittelgewicht
 11 x Deutscher Meister
Europameister 1937/38/39
2.Olympiasieger 1936 in Berlin
Fritz Schäfer machte 30 Länderkämpfe  offiziell
und 40 Länderkämpfe  inoffiziell und war einer der
erfolgreichsten Ringer bis 1945

Auch in dieser Zeit gab es eine Boxstaffel und eine
Gewichtheberstaffel, diese wurde wieder zusammen
mit den Ringern gebildet.
(Impertro, David, Kreimes, Weyland, Gehring,
Pfirrmann, Freund)
  Nach dem 2. Weltkrieg
 
Nach dem 2.Weltkrieg 1945 wurde der Athletensport von den Militärbehörden als Wehrsport betrachtet und deshalb verboten.
1948 trafen sich erstmals die alten Athleten im Lokal "Neubauer" in der Schanzstraße und beschlossen den Aufbau eines neuen Athletenvereins.

1950 war es dann soweit. Aus sämtlichen früher bestandenen Schwerathletikvereinen, wie der Athletenvereinigung Nord, dem Stemm- und Ring-Club Lu und dem Sportverein "Siegfried"
gründete sich der

Athletik-Sportverein e.V. 1892 Ludwigshafen/Rhein

Der Verein bestand aus den Abteilungen Gewichtheben, Rasenkraftsport und Ringen. Die erste
Gründungsversammlung war am 13.01.1950 im Bürgerbräu in Ludwigshafen, wo Helmut Berroth zum 1.Vorsitzenden und
Heinrich Weber zum 2.Vorsitzenden gewählt wurde.
 
Am 06.03.1950 fand die erste Generalversammlung im Lokal "Wallhalla" in der Oggersheimer Straße statt.
1.Vorsitzender wurde hier ebenfalls Helmut Berroth, wobei Pius Fromm zum 2.Vorsitzenden gewählt wurde.
Als Trainer wurden Paul Impertro und Philipp Klingel gewählt.

Hier wurde auch die erste Ringermannschaft zusammengestellt.
Sie bestand aus den Ringern
Kurt Stamer, Kurt Hess, Hans Gaul, Weihnacht, Flammuth,
Werner Messer, Hermann Zubrod, Franz und Roland Wittmann, Hugo und Michael Abel, August Weyland,
Hennes Veil
und den Nachwuchsringern Willi Sachs und
Gerd Dosch
. Der Nachwuchs wurde von Heinrich Weber und August Weyland trainiert.


Franz Wittmann Weltergewicht gr.röm.
1940 I. Deutscher Jugend Meister
im Ringen und Gewichtheben in Stuttgart
1941 III. Deutscher Meister Frankfurt/a.M.
1949 III. Deutscher Meister Bruchsal
1950 III. Deutscher Meister Ludwigshafen



Mannschaftsbild 1950 beim Kampf gegen den KSV Friesenheim
Edmund Maier, August Weyland, Werner Messer, Oskar Vondung, Hermann Herzog, Hennes Veil, Hans Gaul, und Kurt Hess


Ein seltenes Zeitdokument dieser Zeit, nachfolgend die Urkunde
von Kurt Hess von der
Südwestdeutschen Schwerathletik-Meisterschaft
am
16.+17.08.1952



Foto von dieser Meisterschaft

(v. links n. Rechts) Kurt Hess, Kurt Gnirs, Bach


Kurt Hess (Helles Trikot) im Stand beim Ausführen
eines "Überstürzers"

 und in Schulterlage:

Kurt Hess vor einem Schultersieg gegen "Unbekannt"
 
  Gewichtheben und Rasenkraftsport
 
Die Gewichtheber konnten mit wechselndem Erfolg ihre
Kämpfe absolvieren.
Besetzt war die Mannschaft mit den Sportlern:
Willi Grünewald, Fritz Schoch, Oskar Scheib, Hermann Sturm,
Axel Schwab, Karl Burkhardt, Karl und Rudi Moray,
Dieter Urban, Werner Buchheit, Peter Stöcklin,
Ottmar Beck,Hermann Lauer, Artur Frosch,
August Weyland jun. Otto Hafner,
Michael und Wenzel Dillinger, Friedrich Kuchenmeister
und Eugen Wolf


Der Rasenkraftsport wurde in drei Einzeldisziplinen
durchgeführt, Hammerwerfen, Gewichtwerfen und Steinstoßen
Nach der Neugründung war die Abteilung sehr gut besetzt,
jedoch wurden durch Abwerbung einige Sportler verloren
und es blieb nur noch ein Stamm übrig.
Um mit einer Mannschaft bei den Meisterschaften
vertreten sein zu können, wurde mit Tura Otterstadt
eine Trainingsgemeinschaft gebildet.

ASV Sportler beim Rasenkraftsport waren:
Rudi Moray (2. Deutscher Meister im 3-Kampf und 1. Deutscher Meister im Hammerwerfen), Fritz Schoch (3. Deutscher Meister im 3-Kampf und 1. Deutscher Meister im Gewichtwerfen)
 Günter Hafner (2. Rheinland-Pfalz Meister im 3-Kampf und 4. Deutscher Meister mit der Mannschaft)
Otto Hafner (2 + 3. Rheinland-Pfalz Meister im 3-Kampf und
4. Deutscher Meister mit der Mannschaft in Bochum)
Jürgen Krutz (4. Deutscher Meister mit der Mannschaft)
August Weyland jun. (2. Deutscher Meister im 3-Kampf und
2. Deutscher Meister im Gewichtwerfen).

 
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